10.
FINA WORLD MASTERS CHAMPIONSHIP
RICCIONE
/ ITALIEN 03.
– 13.06.2004
(von Ursula Daum)
Bereits im November 2003 begann ich,
von einigen belächelt, mit den Vorbereitungen unserer WSV-Reise nach Riccione, die im Juni 2004 stattfinden sollte. Ein reges An-
und wieder Abmelden der anfangs so begeisterten Schwimmer folgte.
Bei offiziellen Meldeschluss zur
Weltmeisterschaft am 1. April 2004 hatten sich vom WSV Speyer folgende Masters
qualifiziert und angemeldet: Thomas Ligl, Bernhard
Weller, Jens Briegel, Ulrich Hubert, Dr. Siegfried
Daum, Annette Lischer, Annette Dinies
und Ursula Daum.
Dank Verstärkung der Schwimmer aus
Pirmasens, Landau und Neustadt sowie unseren treuen WSV-Schlachtenbummlern,
konnten wir den Bus unseres Vereinsmitgliedes Peter Deutsch füllen und
termingerecht am 2. Juni 2004 mit 31 Teilnehmern nach Riccione
starten.
Nach einer nächtlichen Fahrt durch
nicht enden wollende Wolkenbrüche erreichten wir morgens Riccione.
Zur Freude aller Mitreisenden bot unser familiäres Hotelchen „Arlecchino“ alles was wir brauchten. Für die Kinder ein
Spielhaus im Garten, einen beheizten und gut gepflegten Pool, eine
Gartenterrasse unter Kiefern, die später zu unserem täglichen 5
Uhr-Tee-Treffpunkt werden sollte, sowie Fahrräder, obwohl der Strand und die Einkaufsmeile
nur 500 m entfernt lagen. Alles war ok. Nun konnte
die Suche nach dem Schwimmstadion folgen.
Nicht schlecht staunten wir, als wir
nach einem 15 Min. Spaziergang durch den Stadtpark dort eintrafen.
Vor uns lag ein
Olympiastadion mit zwei 50 m-Becken, vorbereitet für neun Tage Wettkämpfe, für
15 Altersklassen, 34 Wettbewerbe, 68 Nationen und 18.901 Meldungen im
Schwimmen: alles in allem eine richtige Masters-Weltmeisterschaft:
die zehnte seit 1986 mit der Premiere im australischen Brisbane und die größte WM
aller Zeiten.
Und wir waren dabei !!!
(Bild: Ansicht auf das Außenbecken
im Schwimmstadion)
Die folgenden Tage waren eher für
die Schlachtenbummler lustig, die das inzwischen sommerliche Wetter am Strand
und beim Bummel durch die belebten Flaniermeilen an der Adriaküste genießen
konnten, denn für die Schwimmer hieß es
6.00
Uhr Aufstehen
7.00 Uhr Frühstück
7.30 Uhr Abmarsch zum Stadion
Einschwimmen
/ Wettkämpfe
Dass jeder vor seinem eigenen Rennen
am meisten aufgeregt war, ist ja wohl klar, aber als Höhepunkt muss man wohl
die drei Wettkämpfe von Thomas Ligl herausstellen.
Gedresst in wasserblauen Hemden mit
schwarz/rot/goldener Aufschrift WSV Speyer, bewaffnet mit Hupen, Fahnen, und
Pfeifen bildeten plötzlich über 30 WSV-Fans am Beckenrand einen konkurrenzlosen
Sprechchor, der Thomas Ligl Zug um Zug zum Weltmeistertitel über die 200 m
Brust jagte. Das Ergebnis war phantastisch:
Weltmeister über 200
m Brust
100 m Brust
Getoppt wurde der Erfolg von Thomas von dem
mit uns angereisten Pirmasenser Schwimmkameraden Carl Hautter (AK 79), der über die
Strecken
200
Lagen
200
Rücken
400
Lagen Weltmeister wurde.
und dem unsere ganze Sympathie und
Anerkennung gilt.
Die vielen persönlichen Bestzeiten,
die von unseren Masters noch erzielt wurden, rundeten den gesamten Event ab, so
dass wir guten Grund hatten am letzten Abend eine Siegesparty zu feiern, zu der
uns unsere Wirtsleute, die uns täglich mit frischer Pasta und italienischer
Hausmannskost verwöhnt hatten, mit einer Sangria
überraschten.
Bei der Ankunft in Speyer staunten
wir nicht schlecht. Dachten wir doch alle aktiven WSV-ler
seien an Bord! Weit gefehlt! Die Daheimgebliebenen bereiteten uns einen
bombastischen Empfang. Am Speyerer Busbahnhof dröhnte aus dem Lautsprecher „we are the
champions“, ein riesiges Plakat flatterte im Wind,
auf dem stand „willkommen zuhause – Ihr
seid die Größten!“ Die Vertreter der Presse waren erschienen, die
Kurpfalzsektkorken knallten und die Speyerer Brezeln fehlten natürlich auch
nicht.
An dieser Stelle nochmals vielen
Dank Euch allen! Und zur Erinnerung der Spruch des Präsidenten des
Weltschwimm-Verbandes FINA Mustapha Larfaoui (Algerien):
Es war eine
phantastische Weltmeisterschaft in Riccione
und nicht vergessen:
„See you 2006
in SAN FRANCISCO“