"Oh,
das überrascht mich jetzt schon sehr", sagte Claudia Pabst im Gespräch
mit der RHEINPFALZ, die die Sportlerin über ihre Wahl informierte. "Ich
habe damit nicht gerechnet, weil meine Platzierung nicht so hoch war. Ich
hätte es auch akzeptiert, wenn es eine andere geworden wäre." Die Judoka
befürwortete es, dass bei ihrer Nominierung auch ihr Engagement im JSV, zum
Beispiel als Trainerin oder in der Freizeit-Gestaltung, ausschlaggebend war.
"Es macht doch gerade eine Sportlerpersönlichkeit aus, dass sie nicht
nur an sich denkt."
Pabst sicherte
sich im vergangenen Jahr die Pfalz- und die Südwestdeutsche Meisterschaft in
der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm. Für den ESV Ludwigshafen kämpfte sie in
der Zweiten Bundesliga und trug maßgeblich zur Vizemeisterschaft bei.
Die 20-Jährige ist die zweite Athletin des JSV, die die seit 1974
durchgeführte Wahl für sich entschied. Erste Speyers Sportlerin des Jahres
überhaupt war ihre Vereinskameradin Henny Sohn.
Die Jury verständigte sich zum zweiten Mal nach 1984 auf Thomas Ligl als
Sportler des Jahres. "Wenn mir das jemand vor 17 Jahren gesagt hätte,
hätte ich gedacht, der erzählt mir was vom Pferd. Ich habe nicht mit der Wahl
gerechnet. Ich dachte, die Konkurrenz sei stärker ", kommentierte der
Sieger, der für die RHEINPFALZ für einen Moment sein Training im Hallenbad
unterbrach.
Der Schwimmer kehrte 2001 mit mehreren Medaillen von den
Senioren-Europameisterschaften (Masters) in Palma de Mallorca zurück. Über 50
(31,58 Sekunden) und 100 Meter Brust (1:10,20 Minuten) gewann er Gold. Zudem
erzielte Ligl einen neuen deutschen Rekord in der Altersklasse 40 über 200
Meter (2:35,10 Minuten).
Zuletzt ging der Sportler-Wahl-Titel 1990 an den Wassersportverein. Nur Boxer
Kurt Seiler (AV 03 Speyer) darf sich noch öfter, nämlich drei Mal, Sportler
des Jahres nennen. Das Kunststück, nach 17 Jahren wieder zu gewinnen, brachte
keiner unter Ligls Vorgängern zu Stande.
Die Marsch-Gardetänzerinnen holten zum zweiten Mal den Titel für den
Tanzsportclub 1990. Zuletzt hatte sich eine Gruppe aus dem Verein 1994 an die
Spitze gesetzt. 2001 triumphierten die Little Starlights bei der
Jugend-Europameisterschaft. Natürlich war die Formation rheinland-pfalz-weit
die Nummer eins und belegte bei der nationalen Vergabe der Krone Rang drei.
Ihre Erfolgsstory begann bereits im Jahr 1997 mit der Landesmeisterschaft.
Seit dieser Zeit folgten Jahr für Jahr zum Teil mehrere Titel, seit 1999
europäische Medaillen.
Die Wahl unterstrich die Bedeutung Speyers als Tanzsport-Stadt: Acht der
letzten zehn Mannschafts-Titel teilten sich Gardetänzerinnen und Vertreter
des 1. Rock'n'Roll-Clubs.
Traf das Gremium seine Entscheidungen zu Gunsten Ligls und der Little
Starlights recht schnell, machte sie sich den Entschluss bei den Frauen am
schwesten.
Die frisch gebackenen Sportler des Jahres werden traditionell beim Ball des
Sports am 2. März in der Stadthalle ausgezeichnet. (mer) Einwurf
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