Schwimmen: Vereinsmeisterschaften des Wassersportvereins
Speyer – 25 Neulinge unter 171 Startern – jüngster Teilnehmer fünf Jahre –
Vater-Sohn-Duell
Von Iris Stelter
SPEYER. Frostbeulen oder unbewegliche, rot gefrorene Finger
waren am Samstagnachmittag im Hallenbad undenkbar. Eher rote Wangen vor
Aufregung und Hitzewallungen gab es bei den Vereinsmeisterschaften und dem
Christkindl-schwimmen des WSV Speyer.
Als andere sich die Nasen auf dem Weihnachtsmarkt kalt frieren
ließen, haben es sich die Kids vom Wassersportverein richtig gut gehen lassen,
in Badeanzug, barfuß oder eingewickelt in weiche Frotteebadetücher.
Für einige der 171 Teilnehmer war das schon keine große
Aufregung mehr wert, aber rund 25 Kinder starteten zum ersten Mal bei einer
Meisterschaft. Wer da eine halbe Bahn von 25 Metern oder sogar ganze 50
zurücklegte, erntete nicht nur von seinem Trainer Lob, sondern auch von der
stolzen Mama am Beckenrand.
Auch wenn die meisten der Eltern „nur“ in Jeans und T-Shirt
kamen, gab es aber auch für diejenigen, die sonst ihre Kleinen ins Hallenbad
schicken, ein spannendes Wettschwimmen um den „New Master“. Dabei zeigten Papa
und Mama, dass das Sportlertalent natürlich in der Familie liegt.
Ob die Stärke der Teilnehmer im Kraulen, Brust- oder
Rückenschwimmen oder gar Delfin lag, jeder zeigte, was er kann, und die, die
besonders schnell waren, standen ebenso rasch auch auf dem Siegertreppchen.
Matthias Bockstiegel war mit fünf Jahren jüngster Teilnehmer.
Er bewältigte 25 Meter.
Eine besondere Wettkampf-Situation ergab sich auch, als der
elfjährige Maximilian Becker gegen seinen Vater Ralf Becker antrat. Zwar
strebte der Sohnemann nach dem Titel des Jugendvereinsmeisters, der Papa wollte
gerne Vereinsmeister werden – dennoch: hier musste auch Papa mal zeigen, ob er
mit seinem Nachwuchs auf 50 m mithalten konnte.
Nicht ganz so weit, aber dafür sehr unterhaltsam war die
Darbietung der Synchronschwimmerinnen, vier Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren.
Ihre Nachfolgerinnen, die fünf Synchron-Minis eiferten ihren großen Idolen
eifrig nach und beweisen dem Publikum, dass die Show nicht immer perfekt,
sondern auch „putzig“ sein darf, wie Cornelia Gries, die Synchronschwimmwartin,
sagte.
Schallendes Lachen hallte gegen 16.30 durch das Hallenbad, als
ein besonderer Gast, der Nikolaus, auch das Schwimmen lernte.
Zwar zog der schwere Mantel Werner Butzer, der unter dem
weißen Bart versteckt blieb, unter Wasser, aber mal ehrlich: Wäre der
Weihnachtsmann denn noch glaubwürdig, sollte er dieser Herausforderung nicht
standhalten? Nein.
Und deswegen kletterte der viel umworbene Mann wieder aus dem
Wasser, schnappte sich seinen mittlerweile leeren Sack und stiefelte wieder
Richtung Kabine. Zuvor hatte er alle aktiven Schwimmer mit kleinen
Weihnachtsteddybären beglückt. Die Kinder waren sichtlich begeistert, was die
Eltern daran merkten, dass sich das Bad schlagartig leerte und alle Kinder auf
einem Fleck um den Weihnachtsmann standen.
Einige tauften ihre Teddys, was sich bei den vorhandenen
Wassermengen auch anbot. Andere lehrten ihren Stoff-Freunden gleich einmal das
Schwimmen oder Tauchen. So gab es keine begossenen Pudel, sondern Teddys.
Trotzkleiner persönlicher Enttäuschungen herrschte fröhliche
Stimmung, und es erstrahlten überwiegend amüsierte Gesichter.
Alle kämpften um Urkunden, oder auch um Wasserspielzeug im
Kinderbecken. Denn neben dem fordernden Schwimmen tobten die meisten zum
Ausgleich nach Herzenslust im Plantschbecken.